Am Sonntag, 12. März, um 11:15 Uhr wird im Hohhaus-Museum Lauterbach die dreimonatige Ausstellung um einen wichtigen Künstler der Region eröffnet: „Ernst Eimer - 24 Bilder erzählen vom Vogelsberg“. Die Kooperation zwischen unserem Museum und der Ernst-Eimer-Stube in Mücke Groß-Eichen zeigt malerisch beeindruckend Gefühlswelten des späten 19. Jahrhundert im Vogelsberg. Die Werke hiesiger Zeitgeschichte werden mindestens bis zum 11. Juni 2023 ausgestellt bleiben.
Zeiten
Die Vernissage finde am Sonntag, den 12. März um 11:15 Uhr statt.
Öffnungszeiten der Ausstellung sind:
- Mo: geschlossen
- Di, Do, Fr 10.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr
- Mi: 10.00 - 12.00 Uhr
- Sa + So: 14.00 - 17.00 Uhr
- So. 2. April (Frühlingsmarkt) 14-16 Uhr, Familienangebot: "Performative Kunstbetrachtung" - Bilder der Ernst-Eimer Ausstellung werden nachgestellt, fotografiert und nachbearbeitet
- So. 7. Mai, 16 Uhr, Lesung in oberhessischer Mundart „Aus isem schine Vulsberg“ und mehr
Geschichte
Besondere Erlebnisse verspricht die Vernissage, die im Festsaal mit einem Vortrag von Professor Karl-August Helfenbein eröffnet werden soll. Ebenfalls vor Ort werden die beiden Enkelinnen Ernst Eimers, Christiane Hedke und Ursel Schneider sein, die persönlich von ihren damaligen Erlebnissen mit dem Großvater erzählen möchten.
Ernst Eimer (1881-1960), Maler und Heimatdichter, absolvierte nach der Volksschule in Groß-Eichen eine Ausbildung in Buchführung und Rechnungswesen in Offenbach, war Kunstschüler des Städel in Frankfurt und studierte bis 1909 an der Kunstakademie in Karlsruhe u.a. als Schüler der Meisterklasse von Wilhelm Trübner. Er heiratete und baute 1911 ein Landhaus im Heimatdorf Groß-Eichen, wohnte mit Frau und Tochter in Frankfurt und besaß ein Atelier in der Künstlerkolonie Darmstadt. Schon während der Studienzeit verlagerte Eimer seinen Wohnort zwischen Land und Stadt, wobei er sich im Sommer in Groß-Eichen und im Winter in den Städten aufhielt.
Neben dem großen bildnerischen Werk, das v.a. Gemälde, aber auch Radierungen, Lithografien und Zeichnungen umfasst, hat Ernst Eimer zahlreiche Illustrationen zu Märchenbüchern, Dorfgeschichten, Erzählungen und Kalendern angefertigt und war ab 1925 auch schriftstellerisch tätig. Er verfasste zahlreiche Kurzgeschichten, Erzählungen und Märchen, wobei Szenen daraus zu Motiven seiner Bilder wurden. Seinen Werken ist in Groß-Eichen ein eigenes Museum, die Ernst-Eimer-Stube, gewidmet.
Nach Lauterbach brachte Eimer Mitte der siebziger Jahre das kunstinteressierte Ehepaar Berta und Karl Wienold . Die Lauterbacher sammelten Eimers Gemälde, Radierungen und Bleistiftzeichnungen, die Karl Wienold schließlich 1981 aus Anlass des 100-jährigen Geburtstags von Ernst Eimer in vollständiger Sammlung dem Hohhaus-Museum übergab. Folgend dem Wunsch, die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, zog diese viele Bewunderer an und wurde auch hier zum bekannten Kulturgut.
Die kommende Ausstellung wird sich auf Ölgemälde konzentrieren und die Genre-Themen des bäuerlichen Landlebens, Handwerks- und Bauernstuben sowie Dorfansichten abdecken – charakterisierende Alltagsszenen, die Ernst Eimer mit zumeist identifizierbaren Personen aus seiner Familie oder Nachbarn darstellte. Dank der acht Leihgaben des Vereins der Ernst-Eimer-Freunde e.V. und zwei privaten Leihgebern ergeben sich Bildgruppen, die eine Einheit bilden und die Stimmung der Werke und die Anteilnahme des Künstlers gut vermitteln können.